11.05.2025 

Hast Du schon Blumen für Deine Mutter gekauft? Heute ist Muttertag.

Du kennst das wahrscheinlich: Du musst dich in die Schlange vor einem Blumengeschäft einreihen und Blumen kaufen, weil Deine Mutter es erwartet. Es gehört einfach dazu, es ist so üblich. Aber mal ehrlich: Warum ist das so? Wer hat uns eigentlich gesagt, dass wir an solchen Tagen unbedingt etwas tun müssen, damit die Mutter nicht enttäuscht ist? Und vor allem, was passiert, wenn wir einfach mal die Erwartungen hinterfragen – sei es im privaten Bereich oder im Berufsleben? Warum fällt es uns so schwer, vom „Muss“ zu einem klaren „Nein“ zu kommen? Und was steckt eigentlich hinter dieser Angst, abgelehnt zu werden, wenn wir nicht den Erwartungen anderer entsprechen?“

Warum fällt es uns so schwer, vom „Muss“ zum „Nein“ zu kommen?

„Es ist ein weit verbreitetes Phänomen, das uns alle betrifft: Dieses Gefühl von Verpflichtung, das uns durch den Alltag begleitet. Im privaten Bereich denken wir, dass wir an Feiertagen, wie dem Muttertag, Blumen oder Geschenke kaufen müssen. Wir glauben, dass wir dabei den Erwartungen anderer entsprechen müssen, um diese nicht zu enttäuschen. Ist es aber nicht eher so, dass die Enttäuschung nicht aus der tatsächlichen Situation entsteht, sondern aus den Vorstellungen und Erwartungen, die wir im Vorfeld aufgebaut haben. Man könnte es auch so ausdrücken „Wer enttäuscht ist, war vorher getäuscht“ – dieser Satz meines Coaches (danke Martin) bringt eine tiefere Wahrheit über Erwartungen und Enttäuschungen auf den Punkt.

Doch was passiert, wenn wir dies Erwartungen mal hinterfragen? Warum fällt es uns so schwer, einfach mal Nein zu sagen, sei es in der Familie oder im Job?“

„Es gibt einen tief verwurzelten Grund, warum es uns so schwerfällt, Erwartungen in Frage zu stellen: Es ist die Angst vor Ablehnung. Wir beugen uns den Erwartungen, weil wir befürchten, abgelehnt zu werden, wenn wir uns nicht an die Normen anpassen. Im privaten Bereich mag das einfach erscheinen: Blumen für die Mutter, Geschenke zum Geburtstag, eine Einladung annehmen, weil alle anderen auch hingehen. Wie wäre es, wenn wir uns dieser Angst stellen und tatsächlich mal Nein sagen?“

Die Angst vor Ablehnung – Wie sie uns im Beruf und im Privatleben blockiert

„Diese Angst vor Ablehnung ist nicht nur ein privates Thema, sondern sie zieht sich wie ein roter Faden durch unser Berufsleben. Wir alle haben dieses Gefühl, uns immer wieder beweisen zu müssen, sei es bei Team-Events, bei der Teilnahme an beruflichen Workshops oder bei der Übernahme zusätzlicher Aufgaben. Wir haben das Gefühl, nicht genug zu sein, wenn wir uns nicht ständig engagieren, mitarbeiten, dabei sind. Die Frage ist: Was passiert, wenn wir das hinterfragen und uns die Erlaubnis geben, auch mal Nein zu sagen?“

„Im Beruf denken viele von uns, dass wir durch ständige Teilnahme an jeder Besprechung, jedem Event, jedem Projekt als engagiert und zuverlässig wahrgenommen werden. Aber was ist, wenn wir uns dieser Erwartung entziehen und uns fragen: Muss ich wirklich bei allem mitmachen? Muss ich wirklich immer der Erste sein, der die Initiative ergreift? Oder gibt es auch Momente, in denen ich einfach Nein sagen kann, um meine eigene Zeit und Energie zu schützen?“

„Die Vorstellung, dass wir durch ein Nein weniger wahrgenommen werden oder sogar als weniger engagiert gelten, ist weit verbreitet. Aber hier kommt die wichtige Erkenntnis: Die Angst vor Ablehnung ist in vielen Fällen übertrieben. Wir denken, die Welt würde zusammenbrechen, wenn wir uns mal zurücknehmen. Aber in Wirklichkeit passiert oft genau das Gegenteil: Wir gewinnen an Klarheit und Respekt, weil wir uns nicht mehr von externen Erwartungen steuern lassen, sondern unsere eigenen Prioritäten setzen.“

Warum wir uns selbst unter Druck setzen – Erwartungen und die Falle des „Muss“

„Warum setzen wir uns so oft unter Druck? Warum denken wir, dass wir an jedem Team-Event teilnehmen müssen oder uns für jede Gelegenheit extra anstrengen müssen? Ein Teil der Antwort liegt in der Gesellschaft und ihrer Erwartungshaltung an uns: Erfolg ist in vielen Bereichen mit Sichtbarkeit und ständiger Präsenz verbunden. Besonders im Berufsleben wird oft suggeriert, dass nur der, der sich ständig zeigt und viel tut, auch wirklich erfolgreich ist. Doch diese Denkweise führt uns in die Falle des „Muss“. Wir glauben, dass wir etwas tun müssen, um unseren Platz zu behaupten.“

„Das führt zu einer Art innerem Zwang, in dem wir glauben, dass wir ständig mehr leisten müssen – oft ohne eine klare Vorstellung davon, warum. Wir übernehmen Aufgaben, weil wir glauben, dass wir sie übernehmen müssen, nicht weil wir wirklich wollen. In vielen Fällen sind wir uns selbst und unseren eigenen Bedürfnissen nicht bewusst und lassen uns von den Erwartungen anderer leiten.“

„Im privaten Bereich ist es ähnlich: Es gibt unausgesprochene Erwartungen, die sich über Jahre hinweg aufgebaut haben. Zum Muttertag müssen Blumen gekauft werden, zu Geburtstagsfeiern muss man gehen, und wenn man eingeladen wird, kann man nicht absagen, weil man Angst hat, derjenige zu enttäuschen. Aber auch hier gilt: Diese Erwartungen wurden oft von uns selbst geschaffen. Wenn wir die Traditionen hinterfragen, merken wir, dass wir uns selbst unter Druck setzen, um etwas zu tun, das vielleicht gar nicht notwendig ist.“

Die Freiheit, Erwartungen zu hinterfragen – Wie du vom „Muss“ zum „Nein“ kommst

„Aber was passiert, wenn wir uns von diesem inneren Zwang befreien und anfangen, unsere eigenen Wünsche und Bedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen? Was passiert, wenn wir uns die Erlaubnis geben, Nein zu sagen, ohne Angst vor Ablehnung zu haben? Was passiert, wenn wir uns bewusst von den Erwartungen anderer lösen und den Raum für unsere eigenen Prioritäten schaffen?“

„Im beruflichen Kontext kann das eine der wichtigsten Veränderungen sein: Anstatt immer Ja zu sagen, übernimmst du die Verantwortung für dein eigenes Leben und deine Zeit. Du wirst nicht mehr von externen Erwartungen gesteuert, sondern triffst bewusst Entscheidungen, die zu deinen persönlichen und beruflichen Zielen passen.“

„Wenn du den Mut hast, die Erwartungen zu hinterfragen, wirst du feststellen, dass du viel freier und selbstbestimmter in deinem Berufs- und Privatleben wirst. Du erkennst, dass du nicht bei jedem Event anwesend sein musst, dass du nicht immer die Extrameile gehen musst, nur um gut dazustehen. Vielmehr geht es darum, deine Energie gezielt für die Dinge einzusetzen, die dir wirklich wichtig sind. Das kann dazu führen, dass du beruflich mehr Klarheit gewinnst und deine Zeit effizienter nutzt.“

„Die Fähigkeit, Nein zu sagen, ist auch ein Zeichen von Selbstfürsorge. Du zeigst damit, dass du deine eigenen Bedürfnisse respektierst und dir bewusst Zeit für dich selbst nimmst. Indem du Nein sagst, schützt du dich vor Überlastung und Stress, was langfristig zu mehr Zufriedenheit und besserer Leistung führt.“

Takeaway: Wie du Nein sagst, ohne dich schlecht zu fühlen

„Jetzt fragst du dich vielleicht: ‘Wie kann ich Nein sagen, ohne mich schlecht zu fühlen?’ Es ist einfacher, als du denkst, wenn du dich darauf vorbereitest und übst. Der erste Schritt ist, dir die Dinge bewusst zu machen, die du wirklich tun möchtest, und die Dinge, die du nur tust, weil du denkst, dass du es musst.“

Schritt 1: Überlege, welche Aufgaben oder Verpflichtungen du im beruflichen oder privaten Bereich immer wieder übernimmst, weil du glaubst, es sei von dir erwartet. Welche dieser Verpflichtungen sind wirklich wichtig für dich? Welche bringen dir langfristig Freude und Erfolg? Welche sind nur Gewohnheit oder die Angst vor Ablehnung?

Schritt 2: Lerne, Grenzen zu setzen. Du musst nicht immer alles tun, nur weil es von dir erwartet wird. Übe, Nein zu sagen. Fang klein an. Vielleicht gibt es eine kleinere Verpflichtung oder die Bitte eines Kollegen, bei der du normalerweise sofort Ja sagen würdest. Versuche, diesmal bewusst Nein zu sagen. Du darfst dir dabei verinnerlichen: Ein „Nein“ zu jemand anderem ist oft ein „Ja“ zu dir selbst. Ein Ja zu deinem Zeitplan. Ein Ja zu deiner Konzentration. Ein Ja zu deinem eigenen Respekt vor deiner Arbeit.

Schritt 3: Kommuniziere klar und respektvoll. Wenn du Nein sagst, erkläre deine Entscheidung ruhig und ehrlich. Es ist nicht nötig, sich zu entschuldigen oder sich rechtfertigen zu müssen.  Was wäre, wenn du in so einem Moment sagst:

„Ich bin gerade mitten in etwas Wichtigem. Ich helfe dir gern – in 45 Minuten. Passt das für dich?“ Du bist freundlich. Du bist verbindlich. Du bleibst bei dir. Das ist kein Egoismus. Das ist Selbstführung.

Und ganz ehrlich? Was der andere dann denkt – ist sein Thema.
Ob er genervt ist, enttäuscht oder überrascht… Vielleicht ist da gar kein Problem. Und wenn doch: Es ist nicht deins.

Die meisten Menschen werden dein Nein respektieren, wenn du es selbstbewusst und freundlich formulierst.

Fazit

„Der Muttertag ist ein gutes Beispiel, um darüber nachzudenken, warum wir bestimmte Dinge tun – und warum wir manchmal glauben, dass wir etwas tun müssen. Es geht nicht nur um Blumen oder Geschenke, sondern um eine tiefere Reflexion darüber, wie wir uns von den Erwartungen anderer beeinflussen lassen. Im Berufsleben ist es genauso wichtig, sich von dem Gefühl des ‘Muss’ zu befreien und bewusst die Kontrolle über die eigenen Entscheidungen zurückzugewinnen.“

„Indem du beginnst, Nein zu sagen und deine eigenen Prioritäten zu setzen, wirst du feststellen, dass du nicht nur mehr Zeit und Energie gewinnst, sondern auch mehr Klarheit und Erfolg in deinem Leben. Du wirst dir selbst mehr Raum geben, um das zu tun, was für dich wirklich wichtig ist, und wirst feststellen, dass du dich beruflich und privat stärker und freier fühlst.“

„Wenn du lernen möchtest, wie du dich von den ‘Muss’-Erwartungen befreien und mehr Klarheit in deinem Leben gewinnen kannst, dann buche ein kostenloses Klarheitsgespräch mit mir. Wir finden gemeinsam heraus, wie du deine berufliche und private Veränderung aktiv gestalten kannst, ohne dich ständig von äußeren Erwartungen leiten zu lassen.


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